Spargelsaison hat Zenit überschritten
Westfälischer Anzeiger vom 04.06.15

Antje Schulze Elberg (re.) mit Mitarbeiterin Yvonne beim Sortieren des Spargels.
© Foto: Lunemann

Rünthe - Auf dem Hof Schulze Elberg läuft der Spargelverkauf auf Hochtouren - auch trotz zeitweise defekten Telefons. Jetzt ist der Hof wieder zu erreichen.

Das Wetter schlägt so seine Kapriolen, anstelle der oft versprochenen Wärme, ist es zumindestens nachts noch empfindlich kalt. Was für kleine und große Sommerfrischler eine herbe Enttäuschung ist, behagt auch den Spargelpflanzen gar nicht. Landwirtin Antje Schulze Elberg beobachtet derzeit ganz genau, wie sich ihre Spargelpflanzen entwickeln.

Die Spargelsaison auf dem Rünther Hof Schulze Elberg hat für dieses Jahr schon ihren Zenit überschritten. Einige Felder mit besonders frühen Sorten sind schon aus der Beerntung heraus. „Die Pflanzen brauchen Ruhe, damit sie auch im nächsten Jahr wieder den bewährt guten Spargel liefern können“, erläutert die Landwirtin, die die Fachhochschule für Agrarwirtschaft in Soest besucht hat.

Der Hof mietet sich eine Schälmaschine

Wann so eine Pflanze langsam die Lust am Sprießen verliert, ist ganz gut absehbar: „Die Stangen sind dann nur noch so dick wie ein Bleistift, das ist bei den Kunden nicht beliebt“, weiß die Landwirtin. Die Kundenwünsche haben natürlich Vorrang und so werden die Stangen vorzugsweise in einer Stärke von 16 bis 26 mm Durchmesser geerntet, damit das lästige Schälen schneller geht.

Wer sich diese Arbeit ersparen möchte, ist auch bei Schulze Elberg richtig. Eine niegelnagelneue Schälmaschine übernimmt dort diesen Part, so dass Kunden auch ein fertiggeschältes Tütchen mit dem königlichen Gemüse erwerben können. Die Maschine werde jeweils für die Saison geliehen, erläutert die Landwirtin.

Spargel geht durch Folien eher ein
Die Spargelpflanzen, die im ersten Jahr zehn Tage und ab dem zweiten Jahr dann vier Wochen gestochen werden können, haben aber noch weitere Stressfaktoren. „Mit Hilfe der Folien können wir mittlerweile die Spargelzeit verlängern“, so Schulze Elberg.

Dadurch werden die Spargelstauden natürlich mehr beansprucht. Statt der sonst üblichen zehn Jahre sind ihre Kräfte dann schon öfter nach acht Jahren erschöpft. Die Spargelsaison kann aber nur vorgezogen werden, denn wenn der 24. Juni vorbei ist, hat auch der Spargel Ruhe. Dann steigt die Oxalsäure in dem Gemüse an, der Spargel wird bitter. Bis zum Spargel-Silvester, dem Vorabend des letzten Tages, an dem der Spargel noch gestochen werden kann, ist es also nicht mehr so lange hin.

Telefon funktioniert wieder
Deswegen läuft auf dem Hof Schulze Elberg nun alles auf Hochtouren. Im eigenen Hofladen kann das Gemüse ganz frisch erworben werden. Und auch die üblichen Begleiter des Gemüses werden angeboten.

In dieser Spargelsaison hatte Antje Schulze Elberg aber noch mit einer ganz besondere Tücke zu kämpfen. Wegen eines Telefonanbieterwechsels funktionierte streckenweise das Telefon nicht. „Das haben wir erst selber gar nicht gemerkt, aber die Kunden konnten uns nicht erreichen. Die dachten schon, es gäbe bei uns keinen Spargel mehr“, so die Landwirtin. Dem ist natürlich nicht so, der Spargel sprießt und möchte natürlich auch nach allen Regeln der Kochkunst auf den Tellern der Leckermäuler landen. Seit gestern kam dann vom Telefonanbieter vorerst Entwarnung: Der Hof Schulze Elberg ist wieder unter seiner angestammten Telefonnummer 2171 erreichbar.

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