14-Stunden-Tag fürs weiße Gold: Auf dem Hof Schulze Elberg läuft die Spargelernte auf Hochtouren

Von: Christoph Volkmer WA/Lokales/Bergkamen

Seit 1988 ist der Bauernhof Schulze Elberg für viele Kunden eine feste Adresse, wenn es um die Versorgung mit dem „weißen Gold“ geht. Mitte April ist die Saison recht verhalten gestartet, mittlerweile läuft die Ernte aber auf Hochtouren.

Rünthe – Um 5.30 Uhr beginnt derzeit der Arbeitstag für Antje Schulze Elberg. Etwas später starten auch die drei Erntehelferinnen, die seit Jahren aus Polen für die Saison nach Rünthe kommen und in dieser Zeit auf dem Bauernhof untergebracht sind. Eigentlich waren fünf Kräfte eingeplant, doch zwei Hilfen fanden kurzfristig einen zeitlich nicht befristeten Job. So gibt’s für die Mitarbeiterinnen vor Ort noch mehr Arbeit. Schichtende ist meist gegen 20 Uhr.

Moderne Technik bei der Schälmaschine

Während jede Stange einzeln aus dem Boden geholt werden muss, gibt es bei der Weiterverarbeitung technische Hilfe. Ein besonderer Hingucker in dem Kreislauf, den der Spargel bis zum Verkaufstisch durchläuft, ist die mobile Schälmaschine. Auffällig ist das blaue Licht, das beim Schälprozess eingesetzt wird, um Keimen vorzubeugen. „Das ist nicht unsere Maschine, die leihen wir jedes Jahr für die Zeit der Saison aus. So haben wir immer ein modernes Gerät zur Verfügung und müssen uns nicht um die Wartung kümmern“, sagt die Landwirtin.

Die Maschine verfügt über ein eigenes Frischwassersystem und lässt sich den unterschiedlichen Größen der Stangen anpassen. Sie läuft häufig dieser Tage, denn die Kunden verzichten gegen einen kleinen Aufpreis gern auf die Schälarbeit in der eigenen Küche. Schulze Elberg: „Die Kunden suchen sich den Spargel im Laden aus und lassen den frisch schälen. Etwa 90 Prozent kaufen den Spargel mittlerweile geschält.“

Wenn die Stangen frisch gestochen vom Feld kommen, steht erst eine Grundreinigung an, bevor es auf das Sortierband geht. Dort wird nicht nur nach Größe sortiert, sondern die Stange auch auf eine Länge gebracht. Danach geht es für mindestens 20 Minuten ins Eisbad von 0,5 Grad und von da aus direkt ins benachbarte Kühlhaus. Nächste Station ist dann der Hofladen oder einer der gastronomischen Betriebe, die sich direkt vom Hof mit Spargel beliefern lassen.

Zu kalt für eine frühe Ernte

Da die Spargelbäuerin für dieses Jahr keine besonders frühe Sorte auf ihren Feldern um den Hofes am Westenhellweg angebaut hat, begann die Spargelzeit in Rünthe erst am 14. April. Zu kalt war’s obendrein. „Da waren es noch ganz geringe Mengen. Das war dann eher ein Suchen und Spazierengehen auf dem Feld.“ Mit drei unterschiedliche Sorten will Schulze Elberg die Versorgung mit dem „weißen Gold“ noch bis zum Ende der 25. Kalenderwoche sichern..

Der Preis fürs Edelgemüse ist im Vergleich zu den Vorjahren ähnlich geblieben. Zum Start der Saison lag das Kilo noch zwischen 15 und 20 Euro. In der Regel gelten täglich andere Preise, je nach den Veränderungen auf dem Großmarkt. „An diesen Preisen“, so Antje Schulze Elberg, „orientieren wir uns auch.“